Unser gewöhnliches Trinkwasser ist chemisch nie total sauber; vor allem nicht, wenn es mit Sedimenten in Kontakt kam. Grundwasser enthält immer Kalzium und Magnesium Ionen und oft auch Eisen und Mangan. Die positiven Ladungen dieser Ionen werden durch die negativen Ionen Karbonat/Bikarbonat und manchmal auch durch Chloride und Sulfate ausgeglichen. Grundwasser enthält in manchen Regionen auch zu hohe Konzentrationen an natürlich vorkommenden, toxisch wirkenden Elemente wie Selen und Arsen.
Man denkt vielleicht, dass Regen und Schnee von diesen Verunreinigungen verschont bleiben, doch wenn der Wasserdampf in der Atmosphäre kondensiert, geschieht dies immer an Staubpartikeln, die gewisse Stoffe ins Wasser lösen. Und selbst die sauberste Luft enthält Kohlenstoffdioxid, welches als Kohlensäure gelöst wird. Außer in Gegenden mit extrem verschmutzter Atmosphäre sind diese Verunreinigungen in Schnee und Regen jedoch viel zu gering, um Bedenken hervorzurufen.
Welches Wasser ist das gesündeste zum Trinken
Es gibt keine Belege, dass jegliches Wasser (auch ein höchst „reines“ Wasser) im Konsum gesünder ist als anderes, solange es frei von Krankheitserregern ist und bestimmte Standards erfüllt. Personen, die empfindlich auf Chlor reagieren oder grundsätzlich Bedenken haben, können generell mit einem guten Aktivkohlefilter zufriedengestellt werden. Extremere Maßnahmen wie Umkehrosmose oder Destillation sind nur in extremen Situationen notwendig.
„Reines“ Regenwasser enthält immer Kohlensäure, wodurch es leicht sauer wird. Wenn dieses Wasser in Kontakt mit Sedimenten kommt, dann löst es diese an und wird im Laufe dieses Prozesses leicht alkalisch. Der pH von Trinkwasser kann zwischen 5 und 9 schwanken und hat keinen Einfluss auf die menschliche Gesundheit. Die Meinung, dass es besser sei alkalisches anstatt saures Wasser zu trinken wird durch interessierte Kreise verbreitet, die mit wenig sinnvollen „Wasser-Ionisierern“ Geld verdienen möchten.
Es sollte bekannt sein, dass Menschen, die schwere körperliche Arbeit verrichten oder in heißer Umgebung wohnen, es vermeiden sollten, große Mengen an normalem Wasser zu trinken. Um ein ernsthaftes Ungleichgewicht im Elektrolyt-Haushalt zu vermeiden sollte man unbedingt die durch Schwitzen verlorenen Salze wieder zu sich nehmen.