Gibt es in Deutschland genug gutes Trinkwasser für alle?

Gibt es in Deutschland genug gutes Trinkwasser für alle?

Gibt es in Deutschland genug gutes Trinkwasser für alle?

Auf Deutschland bezogen mag die Frage zunächst befremdlich erscheinen, ob es bei uns genügend gutes Trinkwasser gibt. Jedoch ist bei genauerem Hinsehen die Qualtität des Grundwassers in Deutschland regional sehr unterschiedlich.

Richtig gutes, weil gut geschütztes Grundwasser, das ohne Aufbereitung genutzt werden kann, gibt es z.B. noch in München. Das ist mit das beste Wasser, das wir in Deutschland gegenwärtig kriegen können.

Ziel sollte es sein, dass überall in Deutschland das Wasser diese Qualitüät hat. Eine leichte Aufbereitung braucht bereits das ebenfalls gut geschützte Seewasser aus dem Bodensee. Das Bodenseewasser deckt einen riesigen Teil der süddeutschen Wasserversorgung ab und ist annähernd von gleich guter Qualität wie das Münchner Wasser. Es erfordert jedoch bereits eine Aufbereitung, die vor allem der Entfernung von Bakterien dient.

Schwieriger ist bereits die Versorgung mit Wasser guter Qualität in Städten wie z.B. Hamburg oder Berlin. Unbe- lastetes Grundwasser aus großen Tiefen ist dort nicht ausreichend vorhanden. Deshalb muß künstlich Fluss- wasser versickert werden, um es im Boden zu reinigen bevor es wieder zurückgeholt wird. Da jedoch die Böden zunehmend verseucht sind und deshalb nicht mehr alle Stoffe herausgefiltert werden, ist eine entsprechende Aufbereitung des so gewonnenen Wassers erforderlich.

Noch schwieriger haben es Orte mit Bergbau, wie z.B. an Rhein und Ruhr, wo man aus historischen Gründen nicht auf Grundwasser zurückgreifen kann. Wegen des Stein- und Braunkohleabbaus gibt es in diesen Gebieten kein Grundwasser. Für die Wasser-versorgung ist man dort von relativ belasteten Flüssen abhängig, wie z.B. dem Rhein, der ja auch viel Abwasser transportiert. Auch hier muß das Wasser erst mit großem Aufwand aufbereitet werden.

Ähnlich problematisch verhält es sich in Gegenden mit intensiver Landwirtschaft, wo Pestizide und Düngemittel auch im tieferen Grundwasser auftauchen. Auch dort ist eine intensive Aufbereitung des Wassers unvermeidbar.

Generell läßt sich sagen, dass die Schadstoffgehalte im Grundwasser tendenziell zu- nehmen. Denn je länger der menschliche Einfluß von oben wirkt, desto tiefer werden sich die Schadstoffe im Grundwasser fortsetzen. Somit gibt es mit der Zeit immer weniger unbeeinflusstes Grundwasser in der Tiefe.

Ein positiver Aspekt ist die tendenziell abnehmende Schadstoffbelastung in den Flüs- sen, weil die Klärwerke technisch immer besser werden. Hinzu kommt, dass in vielen Ländern mittlerweile mit dem Bau von Klärwerken begonnen wurde.