Die Reiselust ist ungebrochen, selbst nach der jüngsten schweren Finanzkrise und immer noch gelten die Deutschen als unangefochtene Weltmeister im Reisen. Längst beschränkt sich das Fernweh nicht mehr nur auf Italien oder Spanien. Inwischen ist kein Winkel der Erde mehr sicher vor der Entdeckungsfreude neu- gieriger Mitmenschen.
Als Reisender, insbesonders wenn man sich auf Fernreisen in exotische Länder in Asien, Afrika oder Süd- amerika begibt, sollte man sich schon im Vorfeld Gedanken um mögliche gesundheitliche Risiken machen. Oft gehen viele unbedacht davon aus, dass die Hygienestandards zumindest in den Hotels in ihrem Zielland den unsrigen (vielleicht mit Abstrichen) vergleichbar sind.
Meist ist es einfach nur die Macht der Gewohnheit, dass Reisende, so wie sie es von daheim gewohnt sind, der örtlichen Wasserversorgung vertrauen. Dabei sind laut der Weltgesundsheitsorganisation (WHO) 80% aller Reisekrankheiten auf verunreinigtes Wasser zurückzuführen, wobei jeder zweite Fernreisende davon betroffen ist.
Es gilt also, wenn unterwegs, dem Wasser – und natürlich besonders dem Trinkwasser – höchste Priorität einzuräumen. Dabei ist es gut zu wissen, dass sich grundsätzlich aus jedem Wasser sauberes Trinkwasser aufbereiten lässt, je nach Verunreinigung mit mehr oder weniger großem Aufwand.
Die verschiedenen Methoden der Wasseraufbereitung sind:
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– Das Abkochen – damit lassen sich Mikroorganismen eliminieren. Das Abkochen ist zeitaufwendig und setzt das Vorhandensein von Energie voraus.
– Desinfektion – Die Mikroorganismen werden mit Hilfe von Chlor, Jod, Ozon oder Silber abgetötet. Die Desinfektion funktioniert nur sinnvoll wenn das Wasser optisch klar ist, da Schwebestoffe im Wasser die Desinfektionsmittel binden und deren Wirksamkeit damit einschränken.
– Filtration – Durch den Einsatz von Mikrofiltern werden Bakterien und Protozoen (das sind kleine tierische Einzeller) zurückgehalten. Verwendete Filtermedien sind Keramik, Glasfaser und Aktivkohle. Die Poren des Filters sollten nicht größer als 0,3 Mikron sein.
Während durch das Abkochen und durch chemische Verfahren die Keime zerstört, aber im Wasser belassen werden, halten Mikrofilter diese mechanisch an der Filteroberfläche zurück.
Keramikfilter haben den Vorteil, dass sie mehrfach gereinigt und wiederverwertet werden können, während Glasfaserfilter dank ihrer Flexibilität eng zusammenfaltet werden können, so daß eine extrem große Oberfläche auf kleinstem Raum entsteht, wodurch diese Filter über ein hohes Schmutzaufkommen verfügen.
Aktivkohle beseitigt organische bzw. anorganische Stoffe, die das Wasser verunreinigen, indem diese Stoffe an der Oberfläche der Aktivkohle absorbiert werden bis die Sättigungsgrenze erreicht ist. Danach muss die Aktiv- kohle erneuert werden.
Mittlerweile gibt es Dank der technischen Entwicklungen gute Trinkwasserfilter für unterwegs am Markt, die zuverlässig sauberes Trinkwasser gewährleisten und in keinem Reisegepäck bei Reisen in ferne Länder fehlen sollten.
Jeder kann die Risiken, denen er durch verunreinigtes Trinkwasser ausgesetzt ist und damit seine Gesundheit gefährden mit vernüftigen Vorsichtsmaßnahmen und etwas gesundem Menschenverstand verringern, so daß er unbeschwert seine Reise geniessen kann.